Baumwolle wurde eines der meistverwendeten Materialien in der Textilindustrie, aber auch Teil unseres täglichen Lebens. Wir tragen üblich aus Baumwolle hergestellte Bekleidung, trocknen uns die Hände an Baumwollhandtüchern ab und legen uns in Baumwollbettwäsche schlafen. Baumwolle ist allgegenwärtig, aber Baumwolle ist nicht gleich Baumwolle.
Welchen Unterschied gibt es zwischen Baumwolle und Biobaumwolle? Und warum ist das so wichtig?
Was ist Baumwolle?
Baumwolle wurden in den letzten paar Jahrhunderten ein Material, das aus der Textilherstellung nicht mehr wegzudenken ist. Populär wurde Baumwolle vor allem wegen ihrer Weichheit und Robustheit, die wir bei anderen Stoffen nicht finden. Ihre Eigenschaften kannten die Menschen jedoch bereits 5000 Jahre vor unserer Zeitrechnung, als sie mit größter Wahrscheinlichkeit von den damaligen Bewohnern des heutigen Mexikos und den Menschen, die in der Umgebung des Flusses Indus und Ganges lebten, genutzt wurde.
Nach Europa wurde dieses Material erst von den Römern gebracht. Leider war die Herstellung von Stoffen daraus für die dortigen Einwohner zu kostspielig, und daher konnte sich nur die Elite Baumwollkleidung leisten. Der Zauber der Baumwolle wurde erst zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert wiederentdeckt, als eine neue Ära der Textilherstellung begann.
Seit dieser Zeit machte die Herstellung von Baumwolle einen großen Sprung. Die Baumwollpflanzen werden vor allem in Ländern der Dritten Welt auf Feldern in langen Zeilen angebaut, wobei die Baumwolle immer ausreichend Feuchtigkeit, ständige Wasserzufuhr und hohe Temperaturen braucht.
Wie wird Baumwolle gewonnen und warum schadet sie der Umwelt?
Ziel jedes Baumwollanbauers ist, dass alle Pflanzen erfolgreich verblühen und sich an ihnen die Kapseln mit den Faserbüscheln bilden. Diese werden anschließend mithilfe schwerer Maschinen geerntet und durch Reinigung und Spinnen auf die Weiterverarbeitung vorbereitet. Daraus werden anschließend Stoffe in verschiedenen Farben und mit unterschiedlichen Eigenschaften hergestellt.
Wie Sie sicher bereits vermuten, wird während des ganzen Prozesses eine riesige Menge an Chemikalien verwendet, mit deren Hilfe die Stoffe gereinigt, eingelassen und gefärbt werden. Die Mehrheit dieser Stoffe kann auch toxisch sein und negativen Einfluss auf unsere Gesundheit haben oder mindestens verschiedene Reizungen und Allergien auslösen.
Außerdem wird zum Baumwollanbau eine riesige Menge gefährlicher Pestizide verwendet, wobei nachgewiesen ist, dass mehr als 16 % des jährlichen weltweiten Verbrauchs dieser Stoffe gerade auf die Baumwollherstellung entfallen.
Menschenrechtsorganisationen bereiten auch die Arbeits- und Lohnbedingungen der Arbeiter Sorgen, die in den Ländern der Dritten Welt mangelhaft sind, was sich häufig auch in der Qualität der Baumwolle selbst widerspiegelt.
Das größte Problem stellt die Baumwolle für den Wasserverbrauch dar, der während ihres gesamten Herstellungsprozesses höher ist als bei anderen Materialien. Um nur ein Kilo Baumwolle zu gewinnen, sind nämlich laut WWF (World Wide Fund for Nature) mehr als 20.000 Liter Wasser notwendig. Zum Vergleich führen wir an, dass ein durchschnittlicher Mensch im täglichen Leben annähernd 142 Liter Wasser pro Tag verbraucht. Die Produktion nur einer kleinen Menge von Baumwolle entspricht so fast dem Tagesverbrauch einer kleineren Stadt.
Welcher Unterschied besteht zwischen Baumwolle und Biobaumwolle?
Aus dem Baumwollanbau wurde mit der Zeit ein großes Business, das, wie es meist zu sein pflegt, bei einigen Normen oder Regeln beide Augen zudrückt. Dank dieser Rücksichtslosigkeit können wir auf dem Markt zahlreiche Gesellschaften (manchmal auch Markenhersteller) finden, deren Baumwollbekleidung aus minderwertiger Baumwolle hergestellt ist, die unserer Gesundheit und der Umwelt nicht gut tut.
Ein Ausweg aus dieser Misere ist eindeutig Biobaumwolle, bei der die Landwirte zu traditionellen Anbauweisen zurückkehren. Wir finden hier weder die bereits erwähnten Pestizide noch chemische Stoffe. Alle unerwünschten Prozesse werden nämlich durch die traditionellen Prozesse ersetzt, wie es das Durchhacken, die natürliche Bewässerung oder die Nutzung biologischer Schädlinge (Pflanzen, Früchte oder Pilze) sind.
Der Anbau von Biobaumwolle löst auch das Problem mit dem Wasserverbrauch, was die Erhebung der Soil Association beweist, laut der während ihres Anbaus 91 % weniger Wasser verbraucht werden. Die Landwirte verlassen sich in diesem Falle nicht auf örtliche Trink- oder Brauchwasserquellen, sondern bewässern ihre Erzeugnisse mit Regenwasser, das sie anschließend wieder in einer Kläranlage verarbeiten.
Ebenso wird bei der Ernte der Baumwolle vorgegangen, die nur von Hand geerntet wird, so dass auch der Boden nicht überflüssig leidet. Schädliche Chemikalien finden wir auch bei der weiteren Verarbeitung der Biobaumwolle nicht, wenn zum Beispiel Baumwollsatin und andere Gewebe daraus hergestellt werden. Diese Rückkehr zu den Wurzeln half den Landwirten nämlich bereits dabei, Baumwollarten zu entdecken, die farbige Baumwolle produzieren, so dass sie nicht weiter aufbereitet werden muss.
Wo überall finden wir Biobaumwolle?
Biobaumwolle und aus ihr hergestellte Gewebe können wir praktisch in allen Textilprodukten finden, die dank ihr viel bessere Eigenschaften haben. Biobaumwolle wird dabei nicht nur in Bekleidung verwendet, sondern zum Beispiel auch in Bettzeug, das Ihnen einen besseren Schlaf verschafft und unangenehmen Allergien vorbeugt.
Mit der Qualität wächst jedoch auch der Preis, und daher müssen Sie damit rechnen, dass Kleidung und andere Erzeugnisse aus Biobaumwolle etwas mehr kosten. In diesem Falle ist der Preis aber mehr als fair. Denn damit die Landwirte beim Anbau der Baumwolle schonende Methoden verwenden und gleichzeitig ihre Arbeitnehmer angemessen behandeln können, ist wesentlich mehr Geld notwendig, was sich dann auch im resultierenden Preis niederschlägt.
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Wie erkennen Sie, dass ein Produkt aus Biobaumwolle ist?
Wenn Sie in Kleidung oder Textilien investieren und gleichzeitig die Umwelt entlasten möchten, ist Biobaumwolle für Sie die richtige Wahl. Leider finden wir auf dem Markt auch Gesellschaften, die zwar hervorheben, dass Sie zur Herstellung Ihrer Produkte Biobaumwolle oder Organic Cotton verwenden, in Wirklichkeit aber weit davon entfernt sind. Ein großer Teil solcher Produkte enthält nämlich nur einen minimalen Anteil dieses Materials, und zwar manchmal auch weniger als 3 %.
Bei der Auswahl von Bekleidung oder anderen Textilien zahlt es sich aus, sich auf den Anteil der Biobaumwolle zu konzentrieren oder darauf zu achten, ob das betreffende Produkt oder direkt der Hersteller nicht über das spezielle Zertifikat GOTS (Global Organic Textile Standard) verfügt.
Dieses wird nur Gesellschaften erteilt, die strenge Kriterien erfüllen, zu denen bspw. die folgenden gehören:
- kein Gebrauch von Pestiziden, Herbiziden und anderen toxischen Chemikalien über mindestens 3 Jahre
- Anbau ohne Gebrauch von GMO (die Samen der Baumwollstauden dürfen nicht genetisch modifiziert sein)
- adäquate Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten
- Einhaltung der höchsten ethischen Anforderungen
- Einhaltung aller Umweltschutzprinzipien
Diese Bedingungen müssen außerdem in allen Produktionsphasen vom Anbau bis zum Vertrieb des eigentlichen Produkts eingehalten werden. Wenn also das von Ihnen ausgewählte Produkt mit diesem Zertifikat versehen ist, können Sie sicher sein, dass es wirklich Biobaumwolle enthält.
Warum lohnt es sich, in Produkte aus Biobaumwolle zu investieren?
Bei der Auswahl von Bekleidung und ähnlichen Produkten spielt deren Qualität, die sich von den verwendeten Materialien ableitet, für die meisten Menschen eine wichtige Rolle. Zu den besten und gleichzeitig vielseitigsten Materialien gehört gerade Biobaumwolle, die zum Beispiel nachfolgende Eigenschaften hat:
- höhere Weichheit und Zartheit
- Festigkeit
- Elastizität
- Atmungsaktivität
Durch den Kauf von Bekleidung aus Biobaumwolle ergänzen Sie Ihre Garderobe durch ein hochwertiges Kleidungsstück, das Ihnen lange dienen wird und in dem Sie sich gleichzeitig in jeder Situation wohlfühlen werden. Die gleichen Ergebnisse erzielen Sie auch, wenn Sie das bereits erwähnten Bettzeug kaufen, das Ihnen endlich ausgiebigen Schlaf beschweren wird. Auch wenn Sie etwas an Geld drauflegen, können Sie sicher sein, dass Sie nicht die Katze im Sack kaufen. Gleichzeitig tun Sie auch noch unserem Planeten etwas Gutes.
Literaturverzeichnis
CHAPAGAIN, Ashok Kumar, et al. The water footprint of cotton consumption: An assessment of the impact of worldwide consumption of cotton products on the water resources in the cotton producing countries. Ecological economics, 2006, 60.1: 186-203.
Lukáš Konečný ist seit 2015 im Bereich Nanotechnologie tätig, er absolvierte die Wirtschaftsuniversität und beschäftigt sich seit langem mit digitalem Marketing, Digitalisierung und Automatisierung von Anzeigen für Technologieunternehmen und Online-Projekten. Seit Mai 2020 kümmert er sich bei nanoSPACE um die Strategie und Entwicklung des Unternehmens.